So, direkt noch ein Eintrag! Dann habt
ihr auch schön was zu lesen am Wochenende. An verwandte
Technikfossile: Rechts in der Spalte sind die Blogeinträge
aufgelistet. Neue Einträge sind immer oben, die teilweise nur wenig
älteren Einträge (dann weiter unten) wollen dennoch zuerst gelesen
werden. Einfach anklicken – Magisch, oder?
Nach besagtem unvergesslichem Abend am
Ullullurrulurululolu nächtigten wir auf einem nahem Campingplatz in
Curtin Springs und gesellten uns zu ein paar deutschen Mädels an ein
Lagerfeuer. Es war extrem lustig, da die Mädels sowas von klotzhohl
nicht gerade Rocket Scientists waren, wie Julius so schön sagte. Am
nächsten morgen fehlte außerdem sein Campingstuhl. Er schaute mich
ganz verdattert an und sagte, er hätte vorhin im Halbschlaf
irgendetwas von wegen „Hää, die Stühle passen nicht mehr rein!“
gehört. Ich bin fast gestorben vor Lachen. Jetzt sitzt halt immer
Einer auf einer Plastikwanne. Als sich mein Bauch ein wenig beruhigt
hatte ging es weiter. Das nächste Ziel hieß Kings Canyon. Beim
Tankstopp auf dem Weg wurde mal wieder ein tiefer Griff in den Geldsack fällig – die Abgeschiedenheit machte
sich auch in den Spritpreisen deutlich bemerkbar. 2,35 statt 1,45
Dollar für den Liter Diesel, das macht auf Dauer schon einen
Unterschied. Gut, dass Ludwig so sparsam ist. Da stört es auch
nicht, dass wir ein wenig langsamer unterwegs sind. Wir erreichten
schließlich den Watarrka Nationalpark und begannen unsere Wanderung
durch und über die berühmte Schlucht. Und was soll ich sagen, der
Kings Canyon ist der Hammer. Er gefiel uns besser als der Uluru oder
die Olgas. Ich lasse einfach mal die Bilder für sich sprechen...
Im Garten Eden, wie die grüne Oase am
Ende der Schlucht genannt wird, trafen wir zwei ältere Herren mit
teuren Kameras. Sie sind Teil der vierköpfigen Badasscrew, wie wir
die muntere Rentnertruppe nennen. Einer von ihnen zog sich spontan
aus und ging trotz großem Verbotsschild im eiskalten Wasser baden.
„Here comes that dude from lord of the rings!“ Dabei kam er
natürlich nicht auf die Idee, seine Fluppe vorher wegzuwerfen. Die
hinderte ihn schließlich ein wenig daran, deutlich die unartigen
Wörter zu formulieren, mit denen er lauthals sein Missfallen der
Wassertemperatur kundtat. Am Parkplatz trafen wir die anderen Beiden.
Cowboystiefel, Lederjacke mit Whiskeypulle, ein Auto voll Grümpel.
Sie reisen nach Lust und Laune um den Kontinent, wobei sie neben
einem alten Bus auch einen uralten Landcruiser mit über 1mio
Kilometern nutzen. Was für eine tolle Truppe! Wir unterhielten uns
ein wenig und beschlossen schließlich, es zu wagen: wir wollten
versuchen, über die unbefestigte Mereenie Loop Road nach Alice
Springs zu gelangen.
Am nächsten Morgen ging es los. Wir
trafen noch ein österreichisches Pärchen, welches uns ihr 105.000
Doller teures, klappbares Reisemobil zeigte und vor Uranstrahlung im
Kakadu Nationalpark warnte. Na gut. Der erste Teil der Piste war noch
gut befahrbar, danach wurde es heftig. Nicht unpassierbar, aber wir
wurden den gesamten Tag lang richtig gut durchgeschüttelt. Es grenzt
an ein Wunder, dass die Seitentür noch nicht rausgefallen ist. Die
letzten 40km vor Hermannsburg waren am Schlimmsten. Im zweiten Gang quälten wir uns vorwärts, oftmals fuhr ich im Sand neben der
eigentlichen Straße, da es dort besser ging. Der Wagen klapperte so
stark, dass ich den Toyota-Schriftzug auf meinem Lenkrad kaum noch
lesen konnte. Aber es hat sich gelohnt! Wir sahen jede Menge wilde
Pferde (Julius hat sich einen ganzen Pferdekalender
zusammenfotografiert) und schließlich stand ein Kamel auf der
Straße. Es schaute uns ganz verdutzt an und begann anschließend,
vor uns her zu galoppieren, wenn man das so nennen kann. Das sah
vielleicht ulkig aus! Wir sahen außerdem eine Horde wilder Dingos,
die gierig ein totes Kamel am Straßenrand beäugten und eine
merkwürdige Kette aus großen Raupen, die ich zunächst für eine
kleine Schlange gehalten hatte. Ein toller Trip – man sieht einfach
so viel mehr auf diesen Straßen, als auf dem Highway.
Diesem Truck fuhr zur Warnung ein Geländewagen weit voraus. Oversize! Weg da! |
Wiedersehen mit alten Bekannten |
Offroad nach Alice |
Am späten Abend erreichten wir Alice
Springs, die ehemalige Telegrafenstation mitten im Zentrum
Australiens. Hier sitze ich nun und schreibe fleißig Blog. Alles,
was so anfällt, wird erledigt: Waschen, Einkaufen, Bilder sortieren,
Bier trinken, Gasflasche auffüllen, Behördenkram etc.! Spätestens
morgen früh geht es dann wieder weiter gen Norden. Es dürfte nicht
mehr lange dauern, bis wir die tropische Zone erreichen. Hier im
Outback herrschen nachts noch Minustemperaturen. Meine
Wettervorhersage zeigt dauernd eingefrorene Sonnen – da hat wohl
jemand zu früh Physik abgewählt. Sommer, wir sind auf dem Weg!
Warte auf uns!
So, jetzt seid ihr wieder auf dem
Laufenden! Lasst mal was von euch hören!
Florian
P.S.: Julius hat jetzt auch mit dem Blogschreiben angefangen. Ich muss wohl nicht erwähnen, von wem sein hach so kreativer Blogname stammt. Er hat einen wirklich schönen Schreibstil, falls ihr unsere Abenteuer also nochmal aus einer anderen Perspektive lesen wollt findet ihr seinen Blog in meinen Linktipps!