19. September 2012

Noch 5 Wochen

Hallo ihr Lieben, 
Die Tage bis zur Abreise kann ich bereits an meinen 7 Händen abzählen, und ich werde oft gefragt ob ich denn schon aufgeregt sei. Ich formuliere es mal so: Nö! Wahrscheinlich liegt es daran, dass ich die ganze Sache noch nicht wirklich verinnerlicht habe. Es wirkt einfach viel zu surreal und ich weiß auch nicht wirklich was mich alles erwartet. Allerdings mache ich mir viele Gedanken und informiere mich fleißig über dieses und jenes, womit wir auch schon bei den Vorbereitungen wären. Solche Postings in Reiseberichten haben mir selbst sehr geholfen und ich weiß auch von einigen Lesern, dass sie sich in Zukunft eine ähnliche Reise vorstellen können.

Erstmal zur Routenplanung: Nach meiner Abreise Ende Oktober lande ich zunächst in Abu Dhabi. Dort, bzw. in Dubai bleibe ich 2 Tage, also nur eine Nacht da dort ein Schlafplatz mindestens 50-60 Euro pro Nacht kostet. Anschließend gehts von dort aus weiter nach Bangkok und ich habe 40 Tage Zeit irgendwie nach Singapur zu kommen, um dort meinen Flug nach Brisbane an der australischen Ostküste zu nehmen. Jetzt muss ich die Route durch Asien zumindest grob planen, da ich dort einiges sehen will und auch an feste Termine gebunden bin. Wie es anschließend in Australien genau weiter geht plane ich bewusst nicht! 

Nachdem ich Bangkok unsicher gemacht habe werde ich mich wahrscheinlich per Bus in Richtung Laos aufmachen. Diese Busse funktionieren ähnlich wie die Trierer Touritrooper, die sich immer so schön in den Kehren am Petrisberg verkeilen. Es gibt also eine festgelegte Route, teils abseits der bekannten Pfade, und man kann aussteigen und verweilen wann und wo man möchte. Wie das genau funktioniert werde ich dann noch schildern. Stray hat mir bereits ein wenig Rabatt angeboten, weil ich diesen Reiseblog schreibe. Es geht dann primär durch Laos und Thailand, aber auch Kambodscha. Nach hoffentlich unvergesslichen Erlebnissen gehts dann wahrscheinlich per Zug gen Süden, und vor Malaysia und schließlich Singapur noch auf die Insel Koh Samui, wo ich ein paar Tage verweilen und mich erholen möchte. Naja gut nicht nur erholen, rein zufällig findet auf der Nachbarinsel allmonatlich die größte Party der Welt statt, kann man sich ja mal ansehen ;)

Sau Stralia kurz nach der Notschlachtung
Nun zur Finanzplanung. Meine Sparsau Stralia musste bereits wegen akutem Reisefieber notgeschlachtet werden, und auch der geliebte gelbe Flitzer kam bereits unter den Hammer. Die Ersparnisse kommen auf ein Konto bei der comdirect Bank. Dies ist kostenlos und erlaubt mir weltweit kostenlos mittels Kreditkarte Geld abzuheben, jedoch kann ich dies nicht überziehen. Besser so ;) Bis zur Abreise kommen noch einige Ausgaben auf mich zu, aber letztendlich sollten mindestens 6.000 Euro flüssig sein. Ich verstehe nicht warum ein Großteil der Blogschreiber solche Zahlen verschweigt, die doch gereade für Vorbereitungen immens wichtig sind. Whatever, von dem Geld sollten bei Ankunft in Australien noch mindestens 3.500 Ören übrig sein, sodass ich nicht direkt unter der Brücke schlafen muss. Damit dass nicht passiert werde ich allerdings recht bald recht viel arbeiten gehen dürfen. Der Euro wird immer schlechter, womit deutsche Ersparnisse dort nach und nach wertloser werden. Ich habe mich auch gegen einen dauerhaften Job in den letzten Wochen in Deutschland entschieden, da der Verdienst hier einfach viel schlechter ist als in Australien und ich Zeit und Mühen lieber in andere Dinge stecken möchte.

Welche anderen Dinge, wird sich jetzt Muttern so mancher fragen. Es gibt noch Einiges zu tun, seien es Anträge für Konten, Versicherungen und Scheinen oder das Auflösen oder Übertragen von Verträgen. Es fehlen noch Besorgungen und Arztbesuche. Bewerbungsunterlagen nach australischem Standard fehlen, wie auch eine Steuernummer oder beispielsweise eine Whitecard, welche ich bereits aus Deutschland beantragen und erhalten kann. Diese benötige ich, um auf Baustellen oder Ähnlichem arbeiten zu dürfen. Für die Stopover gibt es auch noch einiges zu regeln, und bevor ich da irgendetwas buche will im mir damit auch sicher sein. Somit geht die meiste Zeit für Informationsbeschaffung flöten. Nebenher sollte ich auch mal mein Englisch ein wenig auffrischen und mich auch einfach mental auf die ganze Sache einstellen und nochmal ein wenig zur Ruhe kommen. Ganz davon abgesehen möchte ich auch noch Zeit mit Freunden und meiner Familie verbringen, wenn ich für so eine lange Zeit verschwinde.
Mein Visum für 280$ habe ich bereits, der Antrag war unproblematisch und wurde noch am selben Tag bestätigt. Eine Krankenversicherung bei der DKV ist beantragt und wird monatlich 35 Euro kosten. Den internationalen Studentenausweis hingegen beantrage ich z.B. erst kurz vorher, da dieser nur ein Jahr gültig ist.

Einen Großteil der Dinge die ich mitnehmen möchte habe ich bereits. Ich habe mich doch dagegen entschieden  mein uraltes Nokia mitzunehmen und nochmal 60 Schleifen in ein Outdoorhandy von Samsung gesteckt. Kann nicht viel, wenn man von Quadband und herausragenden Schwimmeigenschaften in Weizenbier mal absieht. Dafür ist es fast unzerstörbar und der Akku hält ewig, und falls ich an Wlan komme werde ich so oder so mein Netbook nehmen.
Ziemlich aufgeregt habe Ich mich bei der Suche nach einem MP3-Player. Ein stinknormales Gerät, etwa so groß wie ein USB-Stick mit 4 oder 8GB und akzeptabler Audioqualität, sowas gibt es einfach nicht mehr! Ich habe sogar kurz in Erwägung gezogen eines von diesen total überteuerten Hipstergeräten mit Apfel aufm Buckel zu nehmen. Das hätte ich wahrscheinlich auch gemacht, wenn der Datenzugriff darauf auch ohne dieses beschissene Itunes möglich wäre. Bei Apple ist nämlich nix mit drag&drop, jeder PC den man verbinden möchte braucht das aktuelle Itunes, bei dessen Installation man seine Seele verkaufen muss, inklusive sämtlicher Daten wie Kontonummern. Ernsthaft, hätten all die Menschen nicht so ein riesiges Geltungsbedürfnis wäre dieser Konzern nie so groß geworden. Naja, ich schweife ab :) Jedenfalls habe ich mich für einen mit 50 Euro auch nicht billigen Player von Sony entschieden. Zu groß und bemerkenswert hässlich ist er, aber mit 50 Stunden Akkulaufzeit und die Audioqualität ist super.

Ich packe meinen Koffer Rucksack...

Die teuerste Anschaffung war bisher eine anständige Kamera. Ich habe mich für eine Kompaktkamera entschieden, da ich diese mit einer Gürteltasche in fast jeder Situation dabei haben kann. Für das Geld hätte ich auch eine günstige DLSR bekommen, aber die ist nunmal zu groß, schwer und nicht vielseitig genug. Die Fotos die ich machen werde sollen auch eher Schnappschüsse sein, die Euch eine Vorstellung geben was ich so mache und mir eine schöne Erinnerung bieten, als dass ich mich irgendwo hinstelle und möglichst ästhetische Aufnahmen mache. Dennoch ist die P300 von Nikon ein richtig starkes Teil, womit ich bisher sehr zufrieden bin. Dazu noch 2 billige Ersatzakkus, 2 sehr hochwertige 16er Speicherkarten und eine Tasche für Unterwasserfotos. Kamera mit Zubehör hat etwa 250 Euro gekostet. 
Mit ins Gepäck kommt auch der allseits bekannte Lonely Planet. Dieser schwere Schinken, der auch als Backpackerbibel bezeichnet wird hat einfach zuviele Informationen, als dass ich ihn zuhause lassen kann. Dennoch sehe ich dieses Werk ein wenig kritisch, denn ein Planet kann nicht mehr lonely sein wenn Tausende Menschen mit denselben Empfehlungen durch die Gegend rennen. Desweiteren wird auch ein Multitool, ein Buschmesser und eine Reisehängematte aus Fallschirmseide einen Platz in meinem 80l-Rucksack bekommen.

Soo, dieser Post in Verbindung mit der F.A.Q. sollte einen kleinen Überblick über die Vorbereitungen für mein Abenteuer geben. Ich hoffe Interessierten und zukünfigen Backpackern damit einige Antworten gegeben zu haben. Bei Fragen einfach melden. Da fällt mir ein, dass die Kontaktfunktion momentan noch nicht richtig funktioniert. Das liegt daran, dass diese selbst geschrieben ist :D Naja, vielleicht bekomme ich ja einen mir verwandten Zahlenschubser dazu dort nochmal einen Blick drauf zu werfen. Ist alles noch ein wenig beta hier! Ich melde mich zwischendurch nochmal, wenn es etwas Neues gibt. Bleibt sauber,

Gruß Florian




5. September 2012

Willkommen!

Liebe Familie,
Liebe Freunde,
Liebe Reisewütige und solche die es noch werden wollen,

Herzlich Willkommen auf Flownunder, meinem virtuellen Reisetagebuch!

In genau 50 Tagen werde ich im Flugzeug Richtung Abu Dhabi sitzen und sicherlich nicht schlafen können. Denn vor mir liegt die bisher abenteuerlichste Zeit meines Lebens - ich habe ein Ticket in Richtung Tellerrand gekauft, über den ich Ende Oktober nicht nur schauen, sondern fest an meinen Rucksack geklammert drüberhopsen werde. Ich werde sehr lange Zeit weit weg sein und hoffentlich unzählige positive, aber auch negative Erfahrungen sammeln. Mit diesem Blog möchte ich Euch an meinen Erlebnissen Downunder teilhaben lassen. Alle paar Tage oder Wochen, je nachdem wieviel passiert und wo ich gerade stecke werde ich mich an mein Netbook (welches ich bis dahin hoffentlich habe) setzen und Berichte / Bilder online stellen. 
Umgekehrt möchte ich natürlich auch wissen wie es euch so geht, ihr könnt mir schreiben, indem ihr oben auf "Kontakt" geht. Ich freue mich auch über Feedback, konstruktive Kritik, Fragen oder Liebesbriefe. Werde mir auch die Tage noch einen neuen Skypeaccount anlegen - Ich hoffe ihr habt alle ne Webcam! Unter "Reiseroute" werde ich, wer hätte es gedacht, stets meine Reiseroute und aktuellen Aufenthaltsort in Kartenbilder einzeichnen. In den "F.A.Q." beantworte ich die mir meistgestellten Fragen, unter Anderem steht dort bisher was der ganze Kram hier eigentlich soll und warum ich das Alles mache. Scheut euch nicht weitere Fragen zu stellen, die ich dann dort ergänzen werde. Für die, die es interessiert werde ich in der nächsten Zeit auch ein paar Einträge zu den aktuellen Vorbereitungen posten. Als würdigen Abschluss der Entjungferung meines Reiseblogs darf nun ein Zitat von André Gide den Kopf hinhalten: Ein gerader Weg führt immer nur ans Ziel.

Cheers,
euer Flo / Florian / Steini / Blumenearn / whatever