Challamachalla
al Maleikum alle zusammen!
|
Landung in Abu Dhabi |
Wie
versprochen kommt hier der erste richtige Blogeintrag, in dem ich von
meinem Stopover in der wohl prolligsten Stadt der Welt berichten
möchte - Dubai. Nachdem ich mich für lange Zeit von meiner Familie
verabschieden musste folgte auch direkt der nächste schwere Schritt,
nämlich der in das Flugzeug. Dem Ein oder Anderen unter euch mag
nicht entgangen sein, dass die Benutzung bodenferner Transportmittel
nicht zu meinen allergrößten Hobbies zählt. Kurz vor dem Start bei
Etihad-Flügen gibt es noch eine Gebetsdurchsage, was sich in etwa so
anhört wie die Meldung bei C&C Generals, wenn man die
Terroristen spielt und die Atomraketen einsatzbereit sind. Sehr
gruselig, ansonsten lief der Flug aber reibungslos. Wir flogen über
ein großes Gewitter und hatten eine herrliche Aussicht auf das
nächtliche Abadan aus 12km Höhe. Ich bestellte mir bei der
Saftschubse Stewardess einen Whiskey und ein Wasser und bekam eine
Art Soda-Whiskey, yummi!
|
Metrostation irgendwo in Dubai |
Als ich schließlich früh morgens den
Flughafen in Abu Dhabi verließ um mein Shuttle nach Dubai zu suchen,
hat mich erstmal die Hitze umgehauen. Schwülwarmheiss, Gepäck auf
dem Rücken und am Bauch, verkatert, müde und von der letzten
Impfung geschwächt überlegt man sich jeden Schritt zweimal. In
Dubai hielt der Bus schlielich mitten im nichts. Ich fand eine
Metrostation und ließ mir erstmal von einer geduldigen Mitarbeiterin
dort zu einem Grundmaß an Orientierung verhelfen. Dubai hat nur 2
Linien, allerdings hat wohl jede Haltestelle mehr gekostet als der
Hauptbahnhof deutscher Großstädte. Der Bahnsteig ist von den
Gleisen durch eine Glasfassade isoliert, die sich nur vor den Türen
öffnet wenn der Zug hält. So gibt es keine Selbstmörder und man
kann (wie überall in Dubai) das Gebäude schön auf 15°
runterkühlen. An sich kein Problem, wenn man nur nicht total
durchgeschwitzt von 38° im Schatten plötzlich unter der Kühlung
sitzt. Das ist dann sogar mir zu kalt, und das will schon was
heissen. Die Dubaieanermenschen (wie heißen die eigentlich?) haben
da aber anscheinend kein Problem mit. Ich gehe also frohen Mutes in
die Bahn und werde erstmal total grimmig angeschaut. Laufende
schwarze Tücher mit Augen gestikulieren mir, ich solle doch bitte
wieder gehen. Ich bin im seperaten Frauenabteil gelandet, auf so eine
Idee kommt man als Europäer aber auch erstmal nicht. Ein ähnliches
Maleur ist mir heute morgen am Flughafen passiert, als ich auf dem
Weg zum Klo schonmal -praxisorientiert wie ich bin- auf dem Weg
dorthin die Hose öffnend in einen Gebetsraum gelaufen bin...
Backpacking mit Hindernissen eben, jeder fängt mal klein an!
|
Ja, ich habe geschwitzt |
Ich
habe also die Dubai Mall besucht, um erstmal Internet zu schnorren.
Das größte Einkaufszentrum direkt neben dem größten Gebäude der
Welt lässt das Centro in Oberhausen wie einen Straßenkiosk
aussehen. Unter Anderem ist hier ein Unterwasserzoo integriert, und
alleine der Food Court ist schon das reinste Labyrinth. In den
Emiraten ist gerade das Opferfest, weshalb viele Leute frei haben und
sich dort ihre Zeit vertreiben. Abends wird zur vollen Stunde immer
ein Spektakel mit riesigen beleuchteten Wasserfontänen geboten, was
recht imposant ist und sich daher großer Beliebtheit erfreut. Ich
habe mich mit mehreren Einheimischen unterhalten und bin zum
Abschluss noch auf das niedliche Türmchen gefahren. Wieder ein
Weltrekord, 140 Etagen mit nur einem Aufzug. Wer wissen will wie
meine Busfahrt Richtung Hotel war muss einfach "Zug" und
"Indien" bei Youtube eingeben. Ich habe übrigends das
billigste Hotel genommen was es gab und hatte ein seperates
Wohnzimmer. Am nächsten Tag habe ich auf einem uralten Holzboot den
Dubai Creek überquert und mir das rege Treiben an den zahlreichen
Straßenständen angeschaut. Die Souks waren leider geschlossen, aber
umso mehr habe ich vom alltäglichen Leben mitbekommen als ich einmal
einfach irgendwo in ein Ghetto gelaufen bin.
|
Passt problemlos auf ein Bild: Der Burj Khalifa (ehemals Burj Dubai) |
Den
Abend habe ich am Dubai Marina verbracht, einer Art Ausgehbezirk
zwischen Hochhäusern und Strand. Dort habe ich schon nach 5 Minuten
mehr verrückte Autos und Luxuskarossen gesehen als vorher in meinem
Leben zusammen. Auffallen um jeden Preis, mit einem originalen
Lamborghini wird man ja nurnoch müde belächelt. Man denkt man hat
alles gesehen, als zwischen einem goldglänzenden Charger mit
Farbwechsel-LED-Scheinwerfern und einem vollverchromten Bentley
plötzlich eine hautfarbene G-Klasse mit 3-4m langer Antenne
auftaucht. Ich musste die Zeit bis zu meinem Flughafenshuttle heute
morgen irgendwie rumkriegen und bin sehr lange am Strand
entlanggewandert. Da mal wieder kein Fussweg vorhanden war musste ich
mich über das abgesperrte Gelände irgendeines 6-Sterne-Hotels
wieder rausschleichen...
|
Braucht noch jemand Schuhe? |
|
Hier musste ich
rückwärts wieder raus |
|
Auf dem Dubai Creek |
|
Die Fahrerkabine |
|
Alle sind verrückt nach
Glücksspielen |
|
Nachts am Strand bei Marina |
Insgesamt
lohnt sich ein Stopover in Dubai auf jeden Fall, allerdings reichen
1-2 Tage meiner Meinung nach auch völlig aus. Ich habe übrigends
während der gesamten Zeit noch keinen anderen Backpacker gesehen,
was mich sehr gewundert hat. Ich wurde also angeschaut wie ein bunter
Hund, und sehr viele Leute waren umso aufgeschlossener und
hilfsbereiter. Der Mann, der mich vom Balkon aus mit meinem Stadtplan
in der Hand gesehen hat und kurzer Hand zu mir rannte, um bei meinem
Hotel anzurufen und mir den Weg zu erklären ist nur eines von vielen
Beispielen. Oh man, es gibt alleine von den ersten beiden Tagen schon
zuviel, wovon ich berichten könnte. Dabei bin ich mittlerweile schon
in Bangkok, und was ich hier in den ersten Stunden erlebt habe stellt
Dubai schon in den Schatten. Ich bin total überwältigt von all den
Atmosphären und Eindrücken, die ein Reiseblog ohnehin nur schwer
vermitteln kann und es fällt mir daher umso schwerer, mich kurz zu
fassen. Wer es bis hier hin durchgehalten hat dem wünsche ich ein
schönes Wochenende, ich melde mich die Tage mit Eindrücken aus der
Stadt der Engel, bevor es per Bus in Richtung Laos geht. Bis bald,
Florian
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen