30. Oktober 2012

Three nights in Bangkok

Hallo ihr Sauerkräute,
ich bin gerade auf einer langen Busfahrt gen Norden und habe jede Menge Zeit von meiner Ankunft in Bangkok zu berichten, wenn ich nicht gerade durch die große gesprungene Scheibe die Landschaft Nordthailands betrachte. Jede Menge Zeit werde ich auch brauchen, denn was ich in Bangkok erlebt habe (speziell meine Ankunft) lässt sich nicht mit wenigen Sätzen vermitteln.

Mir stand also schon wieder so ein doofer Flug bevor. Im Duty-Free in Abu Dhabi hatte ich mir eine Flasche Vodka und Fruchtnektar zu einer ziemlich üblen Mischung in meine Trinkflasche gekippt und war um 7 Uhr morgens am Gate fleißig damit beschäftigt sie zu leeren. Die Strategie ging auch zunächst auf, doch während der letzten Flugstunde und bei der Landung ist mir dann vor Erschöpfung, Alkohol und dem Flug dermaßen schlecht geworden, dass ich nur noch kreidebleich meinen Kopf an die Sitzlehne des Vordermanns gekachelt vor mich hin vegetierte. Der Bordcrew wurde also nicht langweilig, aber die Kotztüte muss bis heute auf ihren Einsatz warten.

Da stand ich nun, mal wieder total zerstört, vor dem Flughafen in Bangkok und hatte keine Ahnung was ich tun sollte. Eigentlich wollte ich mich die letzten Tage vor dem Abflug mit Bangkok beschäftigen, doch am Ende war alles zu stressig und ich überhaupt nicht vorbereitet. Es war bereits stockfinster und die schwüle Luft einer der feuchtesten Monate hier schlug mir auf die müden Knochen. Ich stand an einem der vielen kleinen Ausgänge des Flughafens direkt vor einer Art Autobahn und fühlte mich so elendig und hilflos wie selten zuvor. Das Hab und Gut für die nächsten Monate an mir hängend sah ich lediglich ein paar Autos und fremde, wild gestikulierende Einheimische. Von meinem alten Leben irgendwie komplett abgeschnitten ging ich erstmal zurück in den Flughafen und setzte mich auf den Boden. Was nun? Ich lief ziellos den Gang entlang und hielt Ausschau nach anderen Backpackern. Schließlich traf ich Merlin und Olivia aus Berlin, und wir entschieden uns zusammen ein Taxi in die Stadt zu nehmen. Das Pärchen (29 und 34) hatte die Adresse irgendeines Hostels, wussten aber auch nicht genau wo in dieser 8-Millionen-Stadt es liegt und wie weit es entfernt ist.

Das "Polizeiauto"

Verkehr in Bangkok

Wir entscheiden uns für das mit 600 Baht günstigste pinke Taxi und der Thai wirft unsere Rucksäcke in den Kofferraum, der aber nicht zugeht. Er springt ein paar Mal wild darauf herum, hat aber keinen Erfolg und will mit offenem Kofferraum losfahren, all unsere existenziell wichtigen Gegenstände wie auf dem Präsentierteller. Kurz sprachlos wollen wir uns beschweren, da ist er schon dabei das Gefährt im Gegenverkehr zu wenden und irgendwie in Richtung noch mehr Verkehr zu manövrieren. Es gibt keine Gurte und die Türen sind von innen nicht zu öffnen. Wir fahren auf den Highway und halten wenig später auf dem Standstreifen, der seinen Namen in Thailand offenbar nicht verdient hat. Total perplex schauen wir den aussteigenden Thai an, da sehen wir hinter uns einen Polizeiwagen mit Blaulicht. Der Thai und der Polizist beginnen, unser Gepäck in den Polizeiwagen zu werfen und wir steigen hektisch aus – mitten auf dem Highway. Offenbar soll die Polizei uns jetzt ans Ziel bringen. Es gibt eine wilde Diskussion, da er offenbar keine Ahnung hat wo wir hinwollen und der Thai Geld verlangt, was wir natürlich erst wie vereinbart bei Ankunft am Hostel zahlen wollen. Die beiden Fahrer streiten sich einige Minuten auf thailändisch, Scheine wechseln den Besitzer und beide machen Anstalten wieder einzusteigen. Ich setze mich also in das blauweiße Auto, welches immernoch Blaulicht anhatte - hauptsache bei meinen Sachen bleiben. Ich vergewissere mich, dass der Kofferraum zu ist und sehe einen großen Heckspoiler, als der Wagen mit einem lauten Brüllen anspringt. Im Innenraum ist neben zig LED-Leuchten, einem Drehzahlmesser bis 12.000 Umdrehungen und seperater Ladedruckanzeige auch ein Taxometer zu sehen. Es ist also doch kein Polizeiwagen sondern ein total verbasteltes offizielles Taxi, was die Gäste von den Betrügern am Flughafen übernehmen muss, da diese sich nicht ohne Lizenz in die Innenstadt trauen. Auf unnötiges Gewicht wie Kopfstützen, Airbags oder Gurte wurde natürlich dennoch verzichtet. Macht aber nichts, der Fahrer weiß ja was er tut. In Bangkok herrscht ganz grob Linksverkehr, Linien oder Schilder sind aber bestenfalls als Empfehlung zu sehen. Dazu eine Prise Rennfahrermentalität und die Erkenntnis, dass man beim Festpreis mehr verdient wenn der Kunde schneller am Ziel ist, und man wird Zeuge einer Anti-Fahrstunde wie aus dem nicht vorhandenen Lehrbuch. Ich kann mich nicht entscheiden ob ich fasziniert sein soll oder einfach nur nach Hause will. 

Typischer Verkaufsstand Montag früh
Die Entscheidung fiel jedoch leichter, je weiter wir uns unserem Hostel näherten. Sätze wie „Alter, ist das krass“ und „Was geht denn hier ab“ hallen durch die Fahrerkabine, als mir ein Sabbertropfen aus dem staunend offenen Mund entflieht. Ich hatte schon einige Berichte gelesen und Bilder gesehen, doch was dort auf der Straße abgeht muss man anscheinend selbst gesehen haben. Es war Sonntag Abend, und die Straße war voll von Menschen, überall wirrer Verkehr, bunte Lichter, Musik, Stände, Garküchen und noch mehr Menschen. Ich kann es so oder so nicht authentisch beschreiben, jedoch aber wie ich mich gefühlt habe: Wie frische Beute, die gerade in einen Ameisenbau geschleppt wird. Wir fanden schließlich das Hostel hinter diversen Pflanzen und Teichen in einer Nebenstraße und konnten auch spontan einchecken. Weit entfernt von der berühmten Khao San Road, zu der ich wohl gefahren wäre wenn ich Oli und Hocker nicht getroffen hätte, tauften wir dieses geniale Backpackerhotel „Oase im Chaos“.

Rezeption vom Suk11
Mein Zimmer war die Treppe hoch
Strom gabs nur mit Mühe

Diese Stadt ist einfach irre. Dreckig und chaotisch, hektisch und gefährlich zugleich. Trotzdem irgendwie offenherzig, gemütlich und unkompliziert. Bangkok polarisiert, jeder ist zu Beginn wahrscheinlich abgeschreckt. Wenn man aber über die Straßen läuft, erfährt man hautnah das pure Leben, da einfach alles auf der Straße stattfindet. Eine alte, faltige Thaifrau brät undefinierbare Speisen auf offener Flamme neben zwei Ladyboys, die sich an einem unverzichtbaren Strommast, der halb auf der Straße steht räkeln. Ein kleines Mädchen rennt vorbei und hängt sich mit aller Kraft an den Arm eines Touristen, und bringt das erbettelte Geld zu ihrem beinlosen Vater, der ein paar Meter weiter mitten auf dem Gehweg schläft. Neben ihm steht ein Straßenstand, wo nützliche Dinge wie Wackelbuddhas, Opium und Schlagringe mit Batmanlogo verkauft werden. Zahllose Bars und Lokale verschiedenster Art, wohin man auch schaut. Und schon wieder hält ein tief blubberndes, hupendes Tuktuk, dessen Fahrer lauthals auf sich aufmerksam macht. Eine Mischung aus hunderten Gerüchen, Geräuschen und Bildern überfordert die Synapsen – Ich liebe es.

Unterwegs im Wassertaxi
Am nächsten Tag bin ich mit Oli und Hocker nach einem traditionellen Frühstück auf kniehohen Tischen zum Fluss geskyrailt und per Wasserbus gen Norden gefahren. Der Fahrer sitzt ganz vorne im Boot und bekommt durch verschiedene ohrenbetäubende Pfeiftöne seines Schiffjungen mitgeteilt, wie er es zu steuern hat. Abgase werden mit Hochdruck in den Fluss gepustet, sodass sich eine Wolke aus schwarzen Wassertropfen auf alles Zurückgelassene legt. Wir schauten uns einige Attraktionen an, doch meiner Meinung nach können ein goldener Buddha und prachtvolle Tempel nicht mit der eigentlichen Attraktion, nämlich das vorhin beschriebene Treiben auf den Straßen mithalten.

Unser VIP-Abzocktuktuk
Kulturgedöns muss auch mal sein
Wir sind später einem bemerkenswert gut organisierten Abzockerring näher gekommen. Ein Thai sah uns mit dem Stadtplan auf der Straße und gab uns Tipps, zeichnete etwas in den Plan und hielt ein Tuktuk für uns an. Es sei gerade Big Buddha Day und da gibt es viele Geheimtipps für Touristen. Soweit so gut, wir hielten bei Tempeln und sollten für Health und Money beten. Irgendwann kam uns scheinbar zufällig ein Geschäftsmann entgegen und erzählte uns zugegebenermaßen wirklich glaubhaft (Er macht das wohl schon etwas länger) die absurde Geschichte, dass bei den Festtagen Rubinschmuck ohne die sonst üblichen 195% Steuern zu kaufen wären, und man diese im Ausland locker für das Doppelte wieder loswird. So absurd sich die Sache jetzt anhört, bei der Professionalität wundert es mich nicht, dass so viele Leute darauf reinfallen und mal eben bunten Kies im Blechmantel für einen Betrag kaufen, der in Thailand einem Lottogewinn gleichkommt. Der nette Mann kannte sich in Deutschland aus und unterhielt sich mit Merlin über deutschen Fussball. Die ganze Geschichte würde diesen Blogeintrag entgültig sprengen, unser Tuktukfahrer fuhr uns letztendlich an Orte wo wir nicht hinwollten, ich lief mein Schwingmesser in der Hosentasche fest umklammert durch dubiose Fabrikhallen, musste viel diskutieren und zwischendurch auch mal laut werden. Man muss also höllisch aufpassen und kann vielen Leuten leider nicht trauen. Nette Menschen erzählen einem zum Beispiel, der Tempel wo man hin möchte sei geschlossen, um dich für anderweitige gewinnorientierte Interaktionen verfügbar zu halten. Tuktuk fahren an sich ist eh so eine Sache, es ist wie besagtes Taxifahren nur eben in einer Blechschachtel die nochmals mehrfach unsicherer ist als ein Moped. Unsicherer von A nach B kommt man wahrscheinlich nur in Indien. Ich finde man sollte es einmal gemacht haben um zu wissen wie es ist, dann aber doch lieber auf andere Transportmethoden zurückgreifen.

Mein erster Lachflash
Khao San Road
Ganghöhe ca. 1,40m




Gestern Abend war ich mit Ting aus Taiwan unterwegs, wir gingen günstig seine landestypischen Speisen probieren und tranken uns von einer coolen Bar zur Anderen. Bei „cheap charlie“, meiner Lieblingsbar in der nähe des Hostels, muss man erst eine Lücke im endlosen Sammelsurium von Krimskrams finden, um überhaupt mit der Thekenkraft kommunizieren zu können. Später waren wir noch in einer Gogobar und wurden dort rausgeworfen, weil wir keine persönliche „Lady“ bei uns sitzen haben wollten, um diese fleißig mit „Ladydrinks“ zu versorgen. Draußen kneifen uns dauernd Frauen im vorbeigehen in den Bauch um Interesse zu signalisieren, eine hat mir sogar woanders hingelangt. Wir spielen noch traditionelle Glücksspiele mit Thais und Ting schenkt mir Karten von Thailand und Chiang Mai. Ich mache die Nacht durch, da ich heute früh um 5 bereits zu meiner großen Tour aufgebrochen bin. Dubai war beeindruckend, aber noch irgendwie mit europäischen Großstädten halbwegs vergleichbar – Bangkok hingegen ist eine völlig andere Welt.

Ting und ich mit einem Changbeer bei Cheap Charly - Schild leider verdeckt: "onley pee donot shit!!"
Jetzt habe ich mal wieder einen endlosen Text zu nur 2-3 Tagen der Reise geschrieben, und dabei sogar noch eine Menge ausgelassen. Es ist eine nicht enden wollende Flut aus Impressionen aller Art, die auf einen prasseln und es ist schwer, das zu vermitteln. Ich hoffe ihr habt Freude an meinem Geschreibsel, fände es auch toll wenn ihr Verbesserungsvorschläge oder Fragen habt, mir sagt was ihr gut fandet und was nicht, und was euch vielleicht noch interessiert. Herzlichen Dank auch für die vielen lieben Emails und Nachrichten! Bitte habt Verständnis das eine Antwort etwas dauern kann. Alleine die Tatsache, dass man so lange von allen Menschen weg ist die einem etwas bedeuten, und wie ich und sie damit umgehen zeigt mir schon viele neue Erkenntnisse auf. Und der Rückhalt in der Form, wie ich ihn im Moment von allen Seiten bekomme und nicht erwartet habe bedeutet mir sehr viel. Danke! Macht es gut und baut nen Schneemann für mich mit,

Florian


28. Oktober 2012

Stopover in den Emiraten

Challamachalla al Maleikum alle zusammen!
Landung in Abu Dhabi
Wie versprochen kommt hier der erste richtige Blogeintrag, in dem ich von meinem Stopover in der wohl prolligsten Stadt der Welt berichten möchte - Dubai. Nachdem ich mich für lange Zeit von meiner Familie verabschieden musste folgte auch direkt der nächste schwere Schritt, nämlich der in das Flugzeug. Dem Ein oder Anderen unter euch mag nicht entgangen sein, dass die Benutzung bodenferner Transportmittel nicht zu meinen allergrößten Hobbies zählt. Kurz vor dem Start bei Etihad-Flügen gibt es noch eine Gebetsdurchsage, was sich in etwa so anhört wie die Meldung bei C&C Generals, wenn man die Terroristen spielt und die Atomraketen einsatzbereit sind. Sehr gruselig, ansonsten lief der Flug aber reibungslos. Wir flogen über ein großes Gewitter und hatten eine herrliche Aussicht auf das nächtliche Abadan aus 12km Höhe. Ich bestellte mir bei der Saftschubse Stewardess einen Whiskey und ein Wasser und bekam eine Art Soda-Whiskey, yummi! 

Metrostation irgendwo in Dubai
Als ich schließlich früh morgens den Flughafen in Abu Dhabi verließ um mein Shuttle nach Dubai zu suchen, hat mich erstmal die Hitze umgehauen. Schwülwarmheiss, Gepäck auf dem Rücken und am Bauch, verkatert, müde und von der letzten Impfung geschwächt überlegt man sich jeden Schritt zweimal. In Dubai hielt der Bus schlielich mitten im nichts. Ich fand eine Metrostation und ließ mir erstmal von einer geduldigen Mitarbeiterin dort zu einem Grundmaß an Orientierung verhelfen. Dubai hat nur 2 Linien, allerdings hat wohl jede Haltestelle mehr gekostet als der Hauptbahnhof deutscher Großstädte. Der Bahnsteig ist von den Gleisen durch eine Glasfassade isoliert, die sich nur vor den Türen öffnet wenn der Zug hält. So gibt es keine Selbstmörder und man kann (wie überall in Dubai) das Gebäude schön auf 15° runterkühlen. An sich kein Problem, wenn man nur nicht total durchgeschwitzt von 38° im Schatten plötzlich unter der Kühlung sitzt. Das ist dann sogar mir zu kalt, und das will schon was heissen. Die Dubaieanermenschen (wie heißen die eigentlich?) haben da aber anscheinend kein Problem mit. Ich gehe also frohen Mutes in die Bahn und werde erstmal total grimmig angeschaut. Laufende schwarze Tücher mit Augen gestikulieren mir, ich solle doch bitte wieder gehen. Ich bin im seperaten Frauenabteil gelandet, auf so eine Idee kommt man als Europäer aber auch erstmal nicht. Ein ähnliches Maleur ist mir heute morgen am Flughafen passiert, als ich auf dem Weg zum Klo schonmal -praxisorientiert wie ich bin- auf dem Weg dorthin die Hose öffnend in einen Gebetsraum gelaufen bin... Backpacking mit Hindernissen eben, jeder fängt mal klein an!

Ja, ich habe geschwitzt
Ich habe also die Dubai Mall besucht, um erstmal Internet zu schnorren. Das größte Einkaufszentrum direkt neben dem größten Gebäude der Welt lässt das Centro in Oberhausen wie einen Straßenkiosk aussehen. Unter Anderem ist hier ein Unterwasserzoo integriert, und alleine der Food Court ist schon das reinste Labyrinth. In den Emiraten ist gerade das Opferfest, weshalb viele Leute frei haben und sich dort ihre Zeit vertreiben. Abends wird zur vollen Stunde immer ein Spektakel mit riesigen beleuchteten Wasserfontänen geboten, was recht imposant ist und sich daher großer Beliebtheit erfreut. Ich habe mich mit mehreren Einheimischen unterhalten und bin zum Abschluss noch auf das niedliche Türmchen gefahren. Wieder ein Weltrekord, 140 Etagen mit nur einem Aufzug. Wer wissen will wie meine Busfahrt Richtung Hotel war muss einfach "Zug" und "Indien" bei Youtube eingeben. Ich habe übrigends das billigste Hotel genommen was es gab und hatte ein seperates Wohnzimmer. Am nächsten Tag habe ich auf einem uralten Holzboot den Dubai Creek überquert und mir das rege Treiben an den zahlreichen Straßenständen angeschaut. Die Souks waren leider geschlossen, aber umso mehr habe ich vom alltäglichen Leben mitbekommen als ich einmal einfach irgendwo in ein Ghetto gelaufen bin.
Passt problemlos auf ein Bild: Der Burj Khalifa (ehemals Burj Dubai)


Den Abend habe ich am Dubai Marina verbracht, einer Art Ausgehbezirk zwischen Hochhäusern und Strand. Dort habe ich schon nach 5 Minuten mehr verrückte Autos und Luxuskarossen gesehen als vorher in meinem Leben zusammen. Auffallen um jeden Preis, mit einem originalen Lamborghini wird man ja nurnoch müde belächelt. Man denkt man hat alles gesehen, als zwischen einem goldglänzenden Charger mit Farbwechsel-LED-Scheinwerfern und einem vollverchromten Bentley plötzlich eine hautfarbene G-Klasse mit 3-4m langer Antenne auftaucht. Ich musste die Zeit bis zu meinem Flughafenshuttle heute morgen irgendwie rumkriegen und bin sehr lange am Strand entlanggewandert. Da mal wieder kein Fussweg vorhanden war musste ich mich über das abgesperrte Gelände irgendeines 6-Sterne-Hotels wieder rausschleichen...

Braucht noch jemand Schuhe?
Hier musste ich 
rückwärts wieder raus











Auf dem Dubai Creek



Die Fahrerkabine










Alle sind verrückt nach 
Glücksspielen

















Nachts am Strand bei Marina
Insgesamt lohnt sich ein Stopover in Dubai auf jeden Fall, allerdings reichen 1-2 Tage meiner Meinung nach auch völlig aus. Ich habe übrigends während der gesamten Zeit noch keinen anderen Backpacker gesehen, was mich sehr gewundert hat. Ich wurde also angeschaut wie ein bunter Hund, und sehr viele Leute waren umso aufgeschlossener und hilfsbereiter. Der Mann, der mich vom Balkon aus mit meinem Stadtplan in der Hand gesehen hat und kurzer Hand zu mir rannte, um bei meinem Hotel anzurufen und mir den Weg zu erklären ist nur eines von vielen Beispielen. Oh man, es gibt alleine von den ersten beiden Tagen schon zuviel, wovon ich berichten könnte. Dabei bin ich mittlerweile schon in Bangkok, und was ich hier in den ersten Stunden erlebt habe stellt Dubai schon in den Schatten. Ich bin total überwältigt von all den Atmosphären und Eindrücken, die ein Reiseblog ohnehin nur schwer vermitteln kann und es fällt mir daher umso schwerer, mich kurz zu fassen. Wer es bis hier hin durchgehalten hat dem wünsche ich ein schönes Wochenende, ich melde mich die Tage mit Eindrücken aus der Stadt der Engel, bevor es per Bus in Richtung Laos geht. Bis bald,

Florian




24. Oktober 2012

Abflug

Sooo, gleich gehts los in Richtung Frankfurt.
Mein Gepäck ist mit knapp 20 Kilo doch etwas schwerer geworden als erhofft, aber das ist dann halt so. Mein Drucker ist leider auch kurz vor dem Abflug, daher freue ich mich schon darauf später beim Taxifahrer mit einer quietschpinken GoogleMaps-Karte von Dubai glänzen zu können, wo ich den Standpunkt meines Hotels reingekritzelt habe.
Vielen Dank an Alle die mich bis hierhin unterstützt haben und hinter mir stehen! Ich melde mich dann das nächste mal wahrscheinlich aus Bangkok und berichte von meinem Zwischenstop in Dubai.

Ich bin dann mal weg.

Euer Florian


7. Oktober 2012

Zwischenstand

Liebste Fangemeinde,
seit dem letzten Eintrag hat sich die bis zur Abreise verbleibende Zeit mal eben so halbiert. Was ist seitdem geschehen? Ich habe einiges geschafft in den letzten Tagen. Naja, wurde auch langsam Zeit...
Den Internationalen Führerschein habe ich bereits, der Lappen wird das Gewicht meines Gepäcks wahrscheinlich verdoppeln. Auch der Internationale Studentenausweis kam bereits an. Da habe ich beim letzten mal Quatsch erzählt, der ist immer bis zum Ende des Jahres gültig, in welchem man laut dem zur Beantragung verwendeten Ausweis noch immatrikuliert ist, in meinem Fall also bis Ende 2013. Krankenversicherung und Konto ist auch endgültig geklärt, und ich lasse mir von der Frau Doktor regelmäßig in den Arm pieksen. Neben Auffrischungen gegen Hepatitis und Typhus kriege ich auch 3 Ladungen gegen Tollwut verpasst. Kein billiges Vergnügen, aber da sollte man ja nicht sparen. Malariamittel nehme ich mit und muss es nur im Bedarfsfall nehmen, da ich während meines Asienaufenthaltes gering Malariagefährdete Gebiete bereise.



Was gibts noch? Ich war noch einmal fleißig shoppen und habe soweit alles was ich mitnehmen möchte. Allem voran ein Netbook - an dieser Stelle nochmal herzlichen Dank an meine Eltern und Fred! Ich war erstaunt was man da heute für sein Geld bekommt. Wen es interessiert, ich habe mich für das Acer Aspire One 756 entschieden, die flottere Variante ohne Windows. Ich bin sehr begeistert von dem Kleinen. Auch habe ich jetzt so etwas Ähnliches wie eine Jacke. Eine Softshell sollte es sein, also nicht 100%ig wasserdicht aber dafür atmungsaktiv. Das Teil wiegt nur etwa 200g und war ein blau-gelbes Schnäppchen aus dem Globetrotter Onlinestore. Mit meinem grünen Daypack laufe ich jetzt wie ein Papagei rum, aber was solls. Ein absolutes Muss für jeden Backpacker sind Reisehandtücher, wovon ich zwei Große mitnehme. Diese muss man sich vorstellen wie überdimensionierte Staubputztücher. Kleiner, leichter und vor Allem deutlich schneller trocknend als Baumwollhandtücher. Die wohl beste Errungenschaft ist aber mein neuer Lederhut. So einen wollte ich mir eigentlich erst Downunder besorgen, aber ich werde ihn bereits in Asien brauchen und habe online ein echtes Schnäppchen gefunden. Mit extra breiter Krempe, für optimalen Schutz gegen Sonne und Regen. Ein Papagei  der irgendwie aussieht wie Crocodile Dundee also, Welt ich komme! Mir fehlt eigentlich nur noch der Netzadapter, ich fürchte den hat der Postbote gegessen.

Die erste Übernachtung in Dubai ist gesichert und nach laaangem Schriftwechsel ist auch mein erstes großes Abenteuer in Asien in trockenen Tüchern. Der Laote mit dem ich geschrieben hatte konnte nur geschätzte 20 englische Wörter und hatte zudem anscheinend den Einen oder Anderen Reisschnaps zu viel gehabt. Es geht tief in den Dschungel, aber davon berichte ich mehr wenn es soweit ist. Jetzt gehts nächste Woche nochmal nach Münster für die Zeugnisübergabe, womit das Studium auch endgültig abgehakt ist und nochmal nach Paderborn/Detmold, wo schon die ersten Abschiede auf mich warten. Natürlich müssen wir in Trier nochmal ordentlich feiern, das wird die nächsten Tage geplant. Bis denne, 

Florian

P.S.: Ich wollte mich noch für das viele positive Feedback bedanken. Schön zu hören, dass manche Menschen mit meinen literarischen Entartungen etwas anfangen können.